Garten-Auftakt und Tomaten-Bingo

Garten-Auftakt und Tomaten-Bingo

Vorgestern bin ich von meinem ersten Gartenkonzert zurückgekommen, das Mischa Miltenberger und ich im schönen Allgäu gegeben haben. Mischa ist bescheiden ausgedrückt Mutmacher & Autor. In der Realität schafft er über diese Bezeichnungen heraus mit seiner zauberhaften Frau Nicole sichere Räume, in denen Menschen so sein dürfen wie sie sind. Gemeinsam haben wir ein Konzert und eine Lesung in einem wunderschönen Garten für ca. 20 Menschen gestaltet. 2 Paletten und Picknickdecken wurden einfach zur Bühne umfunktioniert und wir haben eine bunte Mischung aus Liedern, Texten und Buchpassagen in die Runde geworden. Das Ganze war zeitgleich mein Auftakt für meine kleine feine Wohnzimmerkonzert-Tour, die mich die nächsten Wochen an weitere Orte führen wird, um meine Lieder vor mehreren Menschen zu erproben.

Warum das Ganze?

Ich habe den großen Wunsch mich mit meiner Musik zu zeigen. Für mich ist es gar nicht so selbstverständlich einfach zu sagen: “Hallo, ich bin Hannah und liebes es Musik zu machen!”. Manchmal kann ich das schon richtig gut, dann gibt es wieder Tage wo ich mir denke “Am besten lassen wir das alles.” Ich möchte mir daher das Geschenk machen und erfahren wie es mir mit den folgenden Dingen geht:

  • Wie ist es live ein ganzes Konzert zu spielen?
  • Wie verhält sich meine Stimme?
  • Wie reagiert unterschiedliches Publikum?
  • Wie kann ich mit Live-Situationen umgehen?

Allein der Gartenabend hat mir schon einen bunten Korb voller neuer Erfahrungen beschert. Von der pursten Freude über kribbelige Aufregung bis hin zu Unsicherheit war alles dabei. Ich bin dankbar für diese neuen Eindrücke und wie eine liebe Freundin heute zu mir sagte “Vor zwei Jahren fiel es dir schwer vor einer Person überhaupt etwas zu singen – siehst du diese Entwicklung?” Ja, jetzt sehe ich sie wieder!

Tomaten-Bingo hilft

Es mag für manche nicht viel sein, aber dass ich diesen Abend mehr oder minder entspannt singen konnte, ist so schön für mich. Was hatte ich Angst mich live mal zu verspielen. Diese Angst hat mich lange abgehalten überhaupt nur zu erwähnen, dass ich Gitarre spiele und singe – man könnte ja aufgefordert werden etwas vorzuspielen. Mit einer Freundin habe ich daher extra mal ein Bingo zu unseren Ängsten erstellt. Ganz nach dem Motto “Lass uns ein Spiel draus machen und die Angst bewusst mitnehmen!”. Das Feld “bei einem Konzert verspielen” kann ich jetzt abhaken und – man mag es kaum glauben – ich hab’s überlebt und keine Tomaten abbekommen (wobei sie im Garten mengenweise vorhanden waren und es ein leichtes gewesen wäre sie zu werfen.)

Was ich damit sagen will:

Manchmal kann es helfen die eigenen Ängste nicht zu ernst zu nehmen bzw. sie ganz bewusst zu integrieren (Bingo!). Denn jeder kleiner Schritt in meine Angst zeigt mir wieder etwas neues, ich darf etwas lernen und einen neuen Moment erfahren. Und irgendwie kann sich das Treffen mit der eigenen Angst auch sehr sättigend und wohlig anfühlen 🙂

Die Sache mit dem Lampenfieber und 5 Dinge, die mir helfen

Die Sache mit dem Lampenfieber und 5 Dinge, die mir helfen

Haaach – bevor du weiterliest: Ich stehe beim Thema Lampenfieber überwinden sowas von am Anfang! Hier wartet also kein höchstprofessioneller Blogartikel auf dich wie du vor tausenden Menschen singst oder sprichst, sondern einer von jemand, die seeehr genau weiß wie es ist bereits vor einer Person schlotternde Knie, ein trockenen Hals und zitternde Finger zu bekommen. Hier also meine Liste mit Dingen, die mir besonders helfen, wenn es doch mal darum geht vor Menschen zu spielen.

Nummer 1 – Das Gehirn funktioniert halt so

Wir Menschen sind Herdentiere. Biologisch und evolutionär sind wir darauf veranlagt von der Herde und Gruppe akzeptiert zu werden. In Bezug auf Vorsingen und Lampenfieber hilft es mir daran zu denken, dass gerade “nur” mein evolutionsgeprägter Körper aufgeregt ist. Er versteht rational nicht, dass es ziemlich jucke wie Hose ist, wenn niemand meinen Gesang mögen würde, weil wir es überleben würde.

Mein (wie ich ihn auch gerne nenne) “Steinzeitkörper” verknüpft einfach nur Anerkennung mit Überleben.

Allein, dass ich mir zugestehe, dass mein Körper aus einem berechtigtem Grund aufgeregt ist, entspannt mich schon. Toptipp von meiner Freundin (und Psychologin) Julia an dieser Stelle: “Die Art wie du deine Körperempfindung betitelst kann einen Unterschied im Umgang mit ihr machen. In einer Studie konnte man herausfinden, dass wenn man die Aufregung als Angst und Panik betitelt dies die Leistung schwächen kann. Sagt man sich es ist Aktivierung und Erregung, kann dies die Leistung sogar steigern.” Also doch wie in der Steinzeit, wo man aufgeregt besonders gut kämpfen konnte – der Ausnahmezustand kann also auch nützlich sein.

Nummer 2 – Routine und Training geben Struktur

Was mir beim Vorsingen schon aufgefallen ist und was eigentlich ganz simple ist: Bei Liedern, bei denen ich selber noch unsicher bin, wird es mit Publikum nicht leichter. Und auch ein Bekannter, der Musiker ist und mit mir meine Lieder aus Songwriting-Sicht mal durchgegangen ist meinte:

“Wähle Lieder, die sitzen, die dich nicht unnötig fordern oder beim Proben schon überfordern. Nimm etwas was sitzt und womit du dich sicher fühlst.”

Macht so Sinn, oder? Daher das Motto “Lieber ein leichtes Lied mit einem sicheren Gefühl vortragen, wie eins zu wählen, dass einen in der Probe schon aufregt und an die eigenen Grenzen bringt.” Und verstehe mich nicht falsch – ab und an die eigenen Grenzen zu überschreiten ist wichtig, um sich weiterzuentwickeln oder seine Fähigkeiten auszubauen. Aber das sollte freiwillig in einem sicheren Raum (z.B. zuhause oder im Gesangsunterricht) geschehen und nicht wenn du eh schon out-ot-the-comfort-zone vor anderen spielst.

Nummer 3 – Gefühle Ernst nehmen und ihnen bewusst Raum geben

Die vordergründigen Gefühle, die ich benennen kann sind Angst und Scham. “Was wenn jemand meine Musik nicht mag?”, “Was wenn ich zu viel/ zu laut/ zu schräg bin?” Tja, ich könnte Karussell damit fahren. Aaaaber was mir aufgefallen ist – es kommt gar nicht darauf an was wirklich geschieht, sondern wie ich mit meinen Gefühlen umgehe.

“Yep, kann sein dass es nicht alle mögen – das wird sogar sehr sicher geschehen! Ich mag ja auch nicht jede Musik.”

Ich versuche diese Gefühle bewusst zu spüren und einzuordnen, sie auch manchmal zu visualisieren, mit ihnen zu tanzen, sie aufzuschreiben – ihnen bewusst Raum zu geben. Aber – und hier kommt ein wichtiger Punkt – ich entscheide wann und wie. Bei meinem letzten Wohnzimmerkonzert habe ich eine halbe Stunde vor Beginn in mich hineingespürt und gemerkt “Ahja, ich hab mega Lust auf das Konzert UND da ist auch ein Gefühl von Scham und dass ich mich am liebsten verstecken würde.” Ich hab dieses Gefühl dann ins Schlafzimmer gebracht, es in mein Bett gelegt und gesagt

“Alles gut, du darfst dich hier verstecken. Ich kann das alleine machen und du bist hier sicher. Ich hole dich nachher wieder ab. Brauchst du noch was von mir?”

Das klingt vielleicht ein bisschen schräg so mit meinen Gefühlen umzugehen und hier geht es auch (ganz wichtig!) nicht um wegdrücken oder Gefühle ignorieren. Sondern mit ihnen zu agieren und ihnen das zu geben, was sie brauchen. Wenn die Scham gewollt hätte, dass sie dabei ist, hätte sie mit auf dem Sofa sitzen können. Es soll nur ein praktisches Beispiel von etwas sein, was für mich gut funktioniert hat und mir das Gefühl gegeben hat, dass ich mit mir durch das Lampenfieber gehe statt mich durch zu zwingen.

Als ich nach den Wohnzimmerkonzert die Scham wieder eingesammelt habe 🙂

Nummer 4 – Sicherheit und mein safe space

Im Gesangsunterricht habe ich einen sehr schönen Tipp bekommen: “Stell dir vor du hast einen Kreis um dich, der nur für dich ist. Hier kann nichts von außen reinkommen und dir schaden” Ich bin schon früher mit solchen “safe spaces” in Berührung gekommen, hauptsächlich in meinem Psychologiestudium. Es ist ein gängiges Therapieverfahren sich einen sicheren Ort bei intensiven Gefühlen vorzustellen – warum also auch nicht für Lampenfieber nutzen? Auch hier der Edit – es geht nicht darum die intensive Gefühle wegzumachen, sondern ihnen bewusst einen Raum zu geben, wo sie Platz nehmen dürfen.

“Es geht nicht mehr darum auszuhalten. Sondern die Aufregung mit dem Safe Space zu halten.”

Neben dem Kreis um mich, habe ich einige Erinnerungen, in denen ich mich sicher gefühlt habe. An diese denke ich immer bevor es für mich darum geht vor jemandem zu singen. Ich mach dann einen kurzen Check nach innen, verbinde mich mit dem Moment, den Menschen, den Ort und den Gegenständen, die ich damit verknüpfe und bringe mich sozusagen an den “safe space”. Mein neuster Tipp aus dieser Rubrik ist “Gerüche”. Lavendel verbinde ich mit einem sehr sicheren Ort, daher hilft es mir ein Fläschchen davon in meiner Nähe zu wissen 🙂 Mehr zu sicheren Räumen gibt es in diesem Blogartikel. 🙂

Nummer 5 – Was treibt mich an?

In so vielen Lebensbereichen und Erfahrungen habe ich immer wieder gemerkt, dass es für mich nicht darum gehen kann wie hoch die Hürden sind, die auf dem Weg liegen, sondern

“Wie hoch ist mein Antrieb, meine Kraft? Warum möchte ich das machen?”

Einfache Rechnung. Wenn mein Lampenfieber 99 ist, meine Lust meine Musik zu teilen und anderen eine schöne Zeit zu bereiten aber bei 100 liegt, ist mein Antrieb eben um 1 stärker. Es ist dann immer noch nicht egal wie groß das Lampenfieber, die Angst, Scham und was auch immer ist. Aber es wird nebensächlicher wenn ich weiß wofür ich es tue und diese Sache im besten Fall einen höheren Stellenwert von mir bekommt. Daher: “Fokus!” Ich versuche mich daran zu erinnern was ich schon alles geschafft habe und dass das Lampenfieber niemals komplett weggehen wird. Nur meine Komfortzone dehnt sich. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass ich mich ein Stück weit ans Lampenfieber gewöhnen kann. Dann ist es immer noch nicht super angenehm, aber ich weiß, dass ich es schaffen kann. Eine Freundin und ich hatten einmal das Bild davon, dass es wie eine Art Komfortzone ist, die sich ausdehnt. Immer wenn es darum geht, etwas neues auszuprobieren, wird es wieder aufregend und vielleicht auch etwas unbequem. Aber durch häufigeres tun, ist es eben nicht mehr “neu” und die Grenze zum “aufgeregt werden” dehnt sich weiter um einen aus.

Wie ich durch ein Fotoshooting den ultimativen Top-Tipp (hust) zum Locker werden entdeckte

Wie ich durch ein Fotoshooting den ultimativen Top-Tipp (hust) zum Locker werden entdeckte

Als ich ans gestalten dieser Website ging, wusste ich, dass ich Fotos brauche. Am liebsten wollte ich neutrale mit einem weißen Hintergrund. Und da meine Mama einen tollen Fotografen kennt, habe ich mir einfach als Geburtstagsgeschenke ein Date mit ihrem Foto-Freund gewünscht.

Zwischen Zweifeln und Vorfreude

Ich hab mich riesig gefreut, als ich es dann auch bekommen habe und zeitgleich dachte ich mir “Ach schön, eine Kamera, die jede Einzelheit gestochen scharf einfangen kann, während man komplett ausgeleuchtet da steht – ja ich hab gar keine Worte dafür! Warum wollte ich das noch einmal?” Sagen wir es so. Ich war aufgeregt und trotz der Vorfreude alles anderes als locker.

Und das schien ein Problem.

Verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen

“Okay, wird schon werden”, dachte ich mir und wusste am nächste Samstag wird es soweit sein. In der ganzen Anspannung neben bevorstehenden Fototermin und Bachelor-Thesis (nicht die bei RTL – die, die man oldschool bei der Uni macht) kam mir die glorreiche Idee, mir könnte ein Yogakurs zur Entspannung helfen. Und schwupps tauchte über einen Bekannten ein 14-tägiger-Yogakurs auf für den ich mich spontan anmeldete. Er startete am Tag vor dem Fotoshooting und zwar immer um 5 Uhr morgens, um den sogenannten “Mircale Morning” zu erleben.

Nächstes Problem: Ich bin leidenschaftlicher Langschläfer.

Wofür ein Wecker, wenn man auch Angst haben kann?

Gut, ich hab mir alle Mühe gegeben pünktlich am Samstag auf der Matte zu stehen. Nachdem ich die halbe Nacht wach lag aus Angst zu verschlafen, habe ich meinen Wecker ausgeschalten, weil ich dachte die letzte halbe Stunde schaffe ich auch noch. Dreimal darfst du raten wer eingeschlafen ist und das Yoga verpasst hat. Moi!

Total erschöpft und genervt startete ich den Tag, schrieb der lieben Yogalehrerin eine Entschuldigungs-Mail und versuchte zu retten was zu retten ist. Mit ‘nem Frühstück bei den Eltern und einem Kaffee sollte es sich alles einpendeln. Was ich vergessen habe – Kaffee macht mich noch aufgeregter, was dazu führte, dass ich meine Mutter auf dem Weg zum Fotografen ohne Punkt und Komma zutextete.

Der ultimative Top-Tipp, um locker zu werden

Der Fotograf heißt Volker und ist ein jahrelanger Freund meiner Mama. Er hat es total locker genommen, dass ich unlocker war und mich einfach machen lassen. Irgendwann ist ihm aufgefallen, dass ich mich immer dann entspanne, wenn seine Aufmerksamkeit nicht auf mir liegt, was uns letztendlich geholfen hat neue Bewegungen und Posen zu finden. Immer wenn ich wieder angespannt wurde, schaute er weg und Schwupps fiel mir was neues ein. Nach über zwei Stunden fotografieren hat dann noch eine weitere Sache geholfen locker zu werden: Meine Müdigkeit und die nicht vorhandene Kraft über irgendwas noch nachdenken zu können.

Ich war so erschöpft (zu wenig Schlaf) und war zeitgleich so aufgedreht (Aufregung und Kaffee), dass mein Kopf sich irgendwann dachte “Ich bin raus. Mach was du magst, aber ich hab keine Kapazität mehr darüber nachzudenken, ob das was wir hier machen gut ist oder nicht.”

Und so kam es, dass alles lockerer und entspannter wurde und richtig angefangen hat Spaß zu machen – eben weil mein Kopf nichts mehr bewerten konnte.

Was lernen wir daraus?

Nun ja – erst einmal bitte nicht, dass wir uns jetzt freiwillig dem Schlaf entziehen, wenn wir aufgeregt sind (auch wenn es scheinbar für einzelne Situationen sehr hilfreich sein kann). Was ich vielmehr gelernt hab – Zweifel sind Zweifel und nicht immer die Realität. Als mein Kopf wegen der Müdigkeit meine typischen Zweifel nicht mehr äußern konnte, war auch ich entspannter. Deswegen, lasst mal durchatmen, den Wecker ausstellen und die Erschöpfung nutzen, um locker zu werden. Und wenn das nicht klappt entspannt ein Schritt zurückgehen und nicht jeden Gedanken so ernst nehmen. 🙂

5 Ideen, wie du dich selbst und andere ohne Geld beschenken kannst

5 Ideen, wie du dich selbst und andere ohne Geld beschenken kannst

Schenken und Geschenke bekommen macht so viel Spaß! Wenn ich könnte würde ich jeden Tag Geschenke kaufen und in der Welt verteilen. Diesen Blick von “damit hab ich nicht gerechnet” und purer Freude finde ich persönlich am Schönsten. Ich bin während ich das schreibe am Ende meines Studiums und als Studentin fehlt oft das Kleingeld für Geschenke. Deswegen kommen hier meine Top 5 Lieblinge, die du ganz ohne Geld in Geschenke umwandeln kannst.

Nummer 1 – Blumen-Meer

Blumen, Blumen, Blumen. Weißt du noch als Kind welche großen Sträuße du gesammelt hast? Erst heute bin ich wieder an einem Feld stehen geblieben, hab mich an den Farben und Formen erfreut und direkt einen kleinen Strauß gemacht. Auf dem Rückweg liegt immer ein Zuhause eines lieben Menschen bei dem man ihn vorbeibringen kann.

Was du gibst, kommt ja bekanntlich zurück.

Das klingt immer so hochgestochen, aber ich durfte gestern ein sehr praktisches Beispiel davon erfahren. Meine Patentante kam zu Besuch und da sie erst Geburtstag hatte, habe ich noch ein Strauß Blumen für sie bei meinem Liebelingsfloristen gekauft. Als es klingelt und ich ihr die Tür öffnete, stand sie mit dem fast genauen Strauß vor meiner Tür, der an mich bestimmt war – auch bei meinem Lieblingsfloristen gekauft. Wir haben herzlich gelacht und uns an dem Blumen-Meer erfreut. 🙂

Nummer 2 – Einen Brief schreiben… mit Buntstiften! 🙂

Druckerpapier und Stifte hat man in der Regel. Vielleicht hast du auch noch bunte Stifte? Heute ist es so leicht schnell per Handy eine Nachricht zu schicken – es braucht kaum Zeit. Aber Zeit hat auch einen Wert und kann ein Ausdruck von Liebe und Wertschätzung sein sie für jemanden zu investieren. Briefe sind daher einer meiner liebsten Überraschungsideen. Du kannst sie individuell gestalten, von einem Erlebnis erzählen, auch nur ein paar liebe Grüße hinterlassen und deiner Fantasie freien Lauf lassen. Es ist so viel schöner ein Stift übers Papier gleiten zu spüren, wie die Hand auf ‘nen Bildschirm. Und dein Gegenüber bekommt was in die Hand, das er auffalten und mit den Händen spüren kann. Deswegen – ran an die Stifte!

Nummer 3 – Einen wunderschönen Tisch vorbereiten

Das eignet sich besonders für Essen mit Freunden, dem Partner oder der Familie. Egal ob du mit ihnen zusammenlebst oder sie zu dir einlädst. Egal ob Frühstück, Grillen oder nur für einen Kaffee. Besonders schön ist es wenn dein Gegenüber aber nicht damit rechnet. Die Aufgabe ist simple und macht mir selber immer sehr viel Freude: Zaubere aus dem Tisch ein Ort zum Entdecken.

  • suche das schönste Geschirr heraus
  • füll die Getränke in Krüge
  • serviere das Essen aus schönen Schüsseln
  • mach dir die Mühe und pflücke frische Kräuter
  • zünde schöne Kerzen an
  • verteil Konfetti, Blumen, … wonach sich dein Herz sehnt!
  • such dir eine passende Playlist für den Hintergrund aus – erschaffe eine Wohlfühlatmosphäre!

Nummer 4 – Altgläser mit Komplimenten füllen

Altgläser – wir alle nutzen sie, wir alle sind genervt von ihnen, wir alle könnten was so viel schöneres draus machen! Neben der Alternative Lebensmittel erneut abzufüllen oder sie als Vase umzufunktionieren, heute mal eine Geschenkidee. Wenn du das Glas gut abgewaschen, von Etiketten entfernt und getrocknet hast, eignen sie sich super als Transportmittel für Botschaften auf Papier. Kleine Fetzen machen, Sachen je nach Anlass niederschreiben, ab ins Glas, verschrauben und verschenken. Ein paar meiner liebsten Ideen:

  • Freunden, die sich in einer zweifelnden Phase befinden, aufzählen was schön an ihnen ist
  • für ein Pärchen das Zusammenzieht Ideen in das Glas tun, was sie tun können, wenn ihnen mal langweilig zuhause wird
  • der Familie aufzählen, was man an ihnen schätzt
  • Prüfungsphasen mit Mut-machenden-Sprüchen unterstützen
  • und alles was dir dazu einfällt! Die Möglichkeiten sind hier endlos! 🙂

Nummer 5 – Jemanden zuhause oder nach der Arbeit überraschen

Das was wirklich im Herzen und so für immer bleibt, ist die Zeit die man gemeinsam teilt.

Wenn ich zurückdenke bleiben mir nicht die krassesten Geschenke in Erinnerung, sondern Momente, die ich mit Menschen teilen durfte. Besonders jene, die ich nicht geplant habe oder aus dem Nichts entstanden sind. Eine super schöne Idee deine Liebsten zu überraschen (mehrfach geprüft) ist sie hinter ihrem Rücken zu überraschen.

Ich hab z.B. als ich in meiner Heimatstadt zu Besuch war (ich hab ein Jahr über 700km entfernt gelebt und war in diesem Jahr selten zuhause) eine Freundin überraschen wollen. Dafür habe ich ihren Freund angeschrieben und ihn gebeten sich mit ihr zu verabreden, dass sie erstens nicht mit mir rechnet und zweitens nichts anderes vorhat. Ich hab uns noch unser Lieblingssushi besorgt und stand dann einfach damit vor der Tür. Du musst nicht auf der anderen Seite von Deutschland leben, um so zu überraschen. Du kannst ein Picknick starten, ein Spaziergang planen, einen schönen Spot heraussuchen den du der Person zeigen magst und sie dann einfach entführen (aber bitte nur mit ihrer Einwilligung <3 ).

Hast du noch Ideen? 🙂

Taderadaaa – das waren fünf Ideen. Wenn du noch Unterstützung beim Schenken brauchst kann ich dich gerne mit dem Stimm-Jahr, Wohnzimmerkonzert oder einem eigen geschriebenen Lied unterstützen. Hast du noch weitere Ideen für Geschenke? Lass es mich in den Kommentaren wissen 🙂

3 Dinge, die ich im Gesangsunterricht über das Leben gelernt habe

3 Dinge, die ich im Gesangsunterricht über das Leben gelernt habe

Ich wollte es solange und hab mich vor zwei Jahren endlich getraut zum Gesangsunterricht zu gehen. Nicht nur meine Nachbarn kommt es zugute, auch ich durfte über das Singen hinaus so viel schöne Dinge lernen. Neben weichen Knien, einem roten Kopf und zitternden Fingern, sind hier drei einprägsame Dinge, die ich lernen durfte und mich heute über das Singen heraus unterstützen.

#1 – Du brauchst den Raum für die Resonanz

Das mit den vollen lauten Tönen mag bei mir einfach nicht gelingen. Besonders ein volles “A” bereitet mir Schwierigkeiten. “Gähne mal, Hannah”. Och ne, was neumodisches fällt meiner Gesangslehrerin jetzt schon wieder ein? Ich gähne, öffne den Mund und sie schreit “Und genau so halten”. Willkommen beim Zahnarzt oder was? “Schau in den Spiegel” Es ist wirklich wie beim Zahnarzt. Fehlt nur noch, dass sie mir erklärt wie ich mir meine Beißerchen putze. “So weit geht dein Mund auf, beim Singen machst du ihn nicht mal bis zur Hälfte auf.” Okay, ist auch ziemlich unbequem. Also warum sollte ich?

“Deine Stimmbänder und der Ton können nicht schwingen, wenn du ihnen nicht den Raum in deinem Mund gibst. Es fehlt der Raum für die Resonanz. Deswegen müssen wir ihn weit aufmachen, um den Ton einzuladen.”

Und wie sie liebevoll hinzufügt “Und es tut nur am Anfang weh, da trainieren sich Muskeln, so dass du Kiefer und Mund bald weiter und länger aufmachen kannst.” Ooops, das klingt plausibel und erinnert mich irgendwie an mein Leben. Wir wollen etwas, doch machen gar nicht Platz dafür. Wir verfolgen etwas, aber eigentlich wollen wir gar nicht alle Schritte dorthin gehen, weil es wehtun und unbequem werden könnte und Training braucht.

Wozu das Ganze? Wir singen mit der neuen Erkenntnis und dem offeneren Mund den Ton auf “A” erneut. Er klingt voller und ich erschrecke mich selber wie kraftvoll meine Stimme eigentlich sein kann, wenn ich ihr den Raum gebe. Achjaaa. Dafür machen wir das.

# 2 – Es fehlt nicht an Kraft, sie ist nur an der falschen Stelle.

Mein Favorit auf der “Mimimi-alles-ist-so-scheiße-Liste” ist der Gedanke “Ich kann das nicht. Mir fehlt die Kraft dafür.” Kennen wir alle in irgendwelchen Punkten in unserem Leben, oder? Wieviel Kraft steckt in Ausreden, statt diese einfach in das zu lenken, was uns wirklich nach vorne bringt. Wieder macht mich das Singen darauf aufmerksam. Eins meiner größten Probleme – ich versuche mit dem Hals, nicht mit dem ganzen Körper zu singen. Heißt ich versuche den Ton über Drücken am Hals zu kontrollieren. Das Schwierige daran – gerade da sollte es besonders locker sein damit der Ton frei rausströmen kann. Die leichtesten Dinge mögen mir nicht gelingen. Und wieder ist meine Gesangslehrerin genius of the week:

“Dir fehlt es nicht an Kraft, du setzt sie nur an der falschen Stelle ein. Du stützt deine Stimme nicht mit dem Atem. Versuche dich auf das richtige Einatmen, die Stütze und das Ausatmen zu konzentrieren. Du kannst den Hals nicht zumachen, wenn du den Atem und die Kraft im Bauch aktivierst.”

Okay, ich atme tief in den Bauch ein. Denke nicht an den Hals. Gebe Luft ab und lass den Ton aus meinem ganzen Körper kommen. Der Hals ist locker und der Ton vibriert lauter wie je zuvor. “Da ist er ja!”, freue ich mich. Und schwupps denke ich – ja wie lenke ich eigentlich sonst noch im Leben meine Kraft und verschließ mir damit sogar manchmal Türen, wo mir diese Kraft an anderen Stellen eingesetzt diese Türen öffnen würde?

# 3 – Das Tempo kommt von selber, wenn du wiederholst.

Höher, schneller, weiter. Ich höre ein perfekt aufgenommenes Lied und will es SOFORT – nein – am besten schon gestern genau so gut können. Was bei Liedern nie dabei steht ist die Dauer, die der Sänger dafür gebraucht hat es einzusingen, zu trainieren und allgemein wie lange er schon Stimmtraining betreibt. Das übersieht mein Kopf. Er will, dass ich es genau so singen kann. Jetzt, nach einmaligem Hören. Besonders bei schnellen Liedern, wird mir direkt ein Strich durch die Rechnung gemacht. Ich klinge wie ein Vogel auf dem Laufband. Irgendwie niedlich aber zu schnell aus der Puste.

“Man kann es mit Tanzen vergleichen. Da lernst du auch die Schritte zum Rhythmus und musst oft wiederholen bis du genau weißt wann du dich wie drehst. Beim Singen ist es nicht anders. Du musst das Lied kennenlernen, wissen wann du wie atmest und wo du den Ton hinführst. Und dann wiederholst du immer und immer wieder bis es sich automatisiert. Das Tempo musst du nicht trainieren, das kommt automatisch, wenn du es langsam beherrscht.”

Und auch das kennen wir alle. Was hat uns nicht schon alles im Leben überfordert, was nach wenigen Monat ein Kinderklacks war. Selbst bei Liedern die ich selber geschrieben habe und mir Aufnahmen von vor einem Jahr anhöre, denke ich mir “Wow, da hat sich ja einiges geändert.” Und es stimmt, das Tempo kommt von selber. Meine Aufgabe ist mich auf das Wiederholen zu fokussieren. 🙂

Hast du auch ein liebstes Hobby, das dir was über dein Leben beigebracht hat? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen! 🙂

Das erste Online-Wohnzimmerkonzert! (oh yeahaaa!)

Das erste Online-Wohnzimmerkonzert! (oh yeahaaa!)

Letzte Woche war es soweit. Ich durfte den Abend für einen 50. Geburtstag online als Konzert gestalten. Es war das erste Mal, dass ich mich online komplette zwei Stunden um das Programm mit Musik gekümmert habe und mich so gefreut meine Lieder solch offenen Ohren vorspielen zu dürfen.

Den Geburtstag mit ‘nem interaktiven Konzert feiern

Geburtstage sind eine wunderschöne Möglichkeit sich selbst und das eigene Leben zu feiern und feiern zu lassen. Und ich dachte mir – ich will mehr von meinen Gästen und dem Geburstagskind erfahren!

  • Was verbindet sie in ihrem Leben?
  • Wie haben sie sich kennengelernt?
  • Worauf blicken sie gerne zurück?

Deswegen habe ich diesen Abend interaktiv gestaltet. Meine Zuhörer bestimmen ja nicht nur mit einem hochentwickelten und patentiertem System (‘nem Wohnzimmerkonzert aus der Vesperdose *hust*) die Reihenfolge in denen ich die Lieder spiele. Diesmal gab es genau diese Fragen, die mir beantwortet werden mussten und zwar zum Geburtstagskind.

Wenn Antworten zum Schmunzeln bringen und Mut machen

Und was ich alles schönes erfahren habe! Über das Leben, die Familie und den Job des Geburtstagskindes. Mir wurden so besondere Momente vorgetragen und ich bin so dankbar, wenn ich neben dem Singen und Gitarre spielen meine Zuhörer wirklich kennenlernen darf. Ein Satz ist mir von dem Abend besonders hängen geblieben, nachdem ich zum Geburtstagskind sagte: “Es scheint mir, dass du eine sehr mutige Frau in deinem Leben bist und warst.”

“Weißt du Hannah, ja ich bin mutig. Aber dafür habe ich auch die andere Seite gebraucht in meinem Leben: die Angst. Wahrscheinlich bin ich nur deshalb so mutig, weil ich auch sooft Angst hatte.”

Diese Worte haben mich ganz selig, ganz ruhig werden lassen. Das war mein Geschenk des Abends, weil ich mein wie geil ist bitte diese Perspektive? Angst und Mut geben sich quasi einen High5 und existieren nur zusammen.

Apropos Geschenk!

An dem Abend war auch das Diamant-Hochzeits-Ehepaar aus meinem letzten Blogartikel dabei. Und ich durfte ihnen das Lied, das ich für sie schreiben durfte (“Glück in kleinen Dosen”) direkt live vorspielen! Ich dachte ja wirklich die Beiden können gar nicht so niedlich und herzschmelzend sein, wie ich sie mir vorgestellt habe. Aber doch – sie können es bzw. sie haben es komplett übertroffen. In dem Moment als ich in ihre Gesichter beim Spielen blicken durfte, die so herzlich volle Freude waren, ist mir klar geworden “Dafür mache ich das. Dafür mache ich Musik und schreibe Lieder. Dafür wage ich mich daran Lampenfieber zu überwinden, weil es das allemal wert ist.”

Möchtest du auch einen Abend gestaltet bekommen von mir oder ein Lied verschenken, das ich schreibe? Ich hab dir hier alle Info’s gesammelt: Hannah@Home und Dein Lied. Vielleicht ja bis ganz bald 🙂 Alles Libö! Deine Hannah mit H <3

Geschenk für Diamanthochzeit – zwei Premieren auf einmal!

Geschenk für Diamanthochzeit – zwei Premieren auf einmal!

Ein Ehepaar, das Diamanthochzeit feiert habe ich bisher noch nicht gekannt. Was ich aber schon sehr lange kenne, ist mein Wunsch besondere Momente zu verschenken. Warum eigentlich immer die Musikklassiker bei großen Feiern singen, wenn man doch gerade aus der Musik ein ganz individuelles Geschenk machen kann? Mein Entschluss stand fest: Ich will Lieder schreiben, die Menschen verschenken können! Und wie es das Universum so will, hat mir im Mai die liebe Andrea geschrieben: “Hannah, meine Schwiegereltern sind bald 60 Jahre verheiratet, kannst du uns ein Lied schreiben, das wir verschenken können?”

Glück in kleinen Dosen

Und so war es um uns geschehen! Andrea schickt mir Infos von ihren lieben Schwiegereltern – Friederun und Dieter und ein Bild von den Beiden – und mein Herz ist spätestens als ich die Beiden in ihren großen Sessel sitzen sehen habe geschmolzen. Was für ein süßes Pärchen, die einfach so aussehen als würden sie zusammen gehören und bis heute eine liebevolle Wärme zwischen sich haben! Ich bin total inspiriert und schnapp mir meine Gitarre Herr Taylor. Ein Satz, der von Andrea als Motto der Ehe der Beiden eingestuft wurde, hieße da:

Wir haben klein angefangen, da können wir auch klein wieder aufhören.

Natürlich findet dieser einen besonderen Platz im Refrain wieder mit den Worten “Und vor 60 Jahren habt ihr klein angefangen, und seitdem jeden Tag schöne Momente gefangen.” <3

Eine Hochzeit mit Nudelsalat

Die Ehe von Dieter und Friederun inspiriert mich sehr. Sie haben ihre Hochzeit mit Nudelsalat gefeiert und den Fokus immer auf das Glück in den kleinen Dingen gelenkt. Es war so eine Ehre für mich ihre Hochzeitsrede durchlesen zu dürfen und mehr Infos zu bekommen, um ein passendes Lied zu schreiben. Ungefähr jeder meiner Freunde musste ich von diesem niedlichen Ehepaar vorschwärmen und wie sie es mit dem richtigen Maß an Kompromiss und Zuneigung füreinander geschafft haben noch nach 60 Jahren so zugewandt nebeneinander zu sitzen.

Ihre Geschichte mit Bildern gemalt

Das einzig Traurige an der ganzen Sache war, dass ich es ihnen zu ihrer Diamanthochzeit nicht live vorspielen konnte. Dafür hat die Andrea – eine begnadete Sketchnote-Illustratorin – das Lied einfach mit selbst gemalten Bildern passend zum Text hinterlegt. Wie zauberhaft schön es durch ihre Zeichnungen geworden ist. Ich bin ganz stolz auf unser Werk:

Soll ich auch ein Lied für deine Liebsten zaubern? Alles Info’s gibt es hier.

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